Das Freilichtmuseum Elsarn (Gemeinde Straß im Strassertal,
Niederösterreich) vermittelt mit seiner Rekonstruktion eines germanischen
Gehöfts Einblick in das Alltagsleben der bäuerlichen Bevölkerung
des 2.-3. Jhdts. n. Chr. Die landwirtschaftlichen Aspekte werden
in einem Schaugarten und in entsprechenden Textbeiträgen zur Dauerausstellung
im Museumsgebäude dargestellt. Auf den Schauflächen werden die
wichtigsten Kultur- und Nutzpflanzen der damaligen Zeit gezeigt
(z.B. Einkorn, Emmer, Dinkel, Hirse, Saubohne, Linse, Lein, Schlafmohn,
Römischer Ampfer, Bohnenkraut, Portulak, Mangold, Krapp, Waid, Wau
etc.). Planung und Anlage des Gartens waren Gegenstand eines Vertiefungsprojekts
für Studierende der Landschaftsplanung an der BOKU Wien. Durch die
Erarbeitung von Anbauplänen, Bewirtschaftungskalendern und eines
einfachen Besucherleitsystems sowie den Aufbau eines Saatgutvorrats bzw.
von Kontakten für den Bezug seltener Kulturpflanzensorten wurde die
langfristige Weiterführung der Schauflächen ermöglicht.
Die Anlage, die Teil der "Kamptalgärten"-Initiative
und damit eines EU-Leader+ Projektes ist, wird seit ihrer Eröffnung
im Jahr 2001 als Exkursionsziel, Seminarort und für experimentelle
Aktivitäten im Rahmen archäobotanischer Lehrveranstaltungen
der BOKU genutzt.
Publikationen
- Kohler-Schneider, M. (2002): Der Nutzpflanzengarten im Freilichtmuseum
Elsarn. Archäologie Österreichs 13 (1): 51-59.
- Kohler-Schneider, M. (2001): Die Nutzpflanzen im Freilichtmuseum Elsarn
- unser Wissensstand über die Landwirtschaft im 2./3. nachchristlichen
Jahrhundert. Broschüre und Ausstellung im Freilichtmuseum Elsarn,
15 Seiten.
- Kohler-Schneider, M. (2000): Gestaltung eines Nutzpflanzengartens
im archäologischen Freilichtmuseum Elsarn. Projektdokumentation
Vertiefungsprojekt am Institut für Botanik der Univ. f. Bodenkultur,
67 Seiten.
Anbauplan 2001

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