Archäobotanik befaßt sich mit der Rekonstruktion prähistorischer
Landwirtschaft und Landnutzung. Sie stützt sich dabei
auf die Analyse von Pflanzenresten, die bei archäologischen
Ausgrabungen geborgen werden - z. B. Samen, Früchte, Sproß-
und Blattfragmente, Holzreste.
Zentrale Themen der Archäobotanik sind:
- die Entstehungs- und Ausbreitungsgeschichte von Kulturpflanzen
- der Wandel prähistorischer Nutzpflanzenspektren
- die Entstehung und Veränderung von Ackerunkrautgesellschaften
- die ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen der
ur- und frühgeschichtlichen Landwirtschaft
- die Beeinflussung und Veränderung der natürlichen Vegetation
durch den Menschen
- die Entstehung und Entwicklung von Kulturlandschaften
Archäobotanik ist ein interdisziplinäres Fach im Überschneidungsbereich
zwischen Natur- und Humanwissenschaften. Sie ist eine Teildisziplin
der Geobotanik und stützt sich in ihrer Arbeitsmethodik auf Systematik
und Pflanzenanatomie, in ihren Interpretationsgrundlagen auf die rezente
Vegetationsökologie, die Areal- und Standortskunde sowie auf die
moderne Agrarökologie. Ihre Partnerdisziplinen im humanwissenschaftlichen
Bereich sind Archäologie, Ur- und Frühgeschichte, Ethnologie
sowie Kulturgeschichte.
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